Abenteuer Frankfurter Buchmesse 2013

Wie berichtet, hatte ich ja dieses Jahr erstmals Karten für die Fachbesuchertage der Frankfurter Buchmesse 2013 und um es vorweg zu nehmen: Das ist was ganz anderes, als ein Besuch am Wochenende!
Ich hatte mir alle drei Tage vorgenommen und war auch Mittwochs bis Freitag da.
Besonders interessiert hat mich die neu geschaffene Self-Publishing Area mit Bühne für Vorträge. Nach einigem Suchen in den großen Messehallen hatte ich sie dann auch gefunden. Denn sie war leider kleiner als ich dachte. Aber immerhin ein Anfang. Für Mittwoch stand dann gleich der erste Vortrag auf dem Plan: „Ihr Self-Publishing-Projekt: Ziele setzen und erreichen“. Was ich mir gemerkt habe aus dem Vortrag war: Tun Sie jeden Tag etwas, dass sie ihrem Ziel näher bringt, aber auch etwas für den Arbeitsausgleich.
Der Vortrag war leider, auf Grund der Redner nicht wirklich überzeugend. Ich beschloss daher meine Pläne für den Tag über den Haufen zu werfen und die Buchmesse so zu erkunden. Daher bin ich am ersten Tag ziellos umhergestreift und habe ein paar Goodies abgestaubt. Das war im Nachhinein auch ganz gut so, denn die anderen Tage war kaum Zeit dafür.

Donenrstag hatte ich dann ein richtig volles Programm. Los gings mit einem Vortrag zum Thema „Braucht man einen Verlag?“. Es diskutierten eine ziemlich große Runde von Self-Publishing Autoren, wie Emily Bold oder Dr. Annelie Wendeberg, die mittlerweile auch bei einem Verlag publiziert, Verlegern, wie Lutz Dursthoff und Johannes Monse, sowie Matthias Matting von der Self-Publisherbibel und selbst Self-Publisher.
Um es vorweg zu nehmen, diese Frage lässt sich nicht mit einem Ja oder Nein beantworten und ist auch nicht abschließend geklärt worden. Es gibt einige Pros, die für einen Verlag sprechen, z. B. dass nur Verlage Bücher in den Handel bringen können! Und Dr. Annelie Wendeberg sagte: „Gemütlich schreiben oder als Marketingmaschine routieren.“ Das ist der große Unterschied. Außerdem gibt es auch Autoren die brauchen einen Verlag. Weil sie sich nicht so gut mit Marketing und Layout auskennen. Doch dafür gibt es mittlerweile auch Dienstleister, die sich jeder Self-Publisher hinzukaufen kann. Und da liegt auch der Knackpunkt, den Emily Bold bemängelt hat. Die Verlage und ihre Angebote sind nicht mehr zeitgemäß. Sie hat ssch gegen einen Verlag entschieden, auch nach dem sie mittlerweile ein Angebot eines Verlages bekommen hat, weil sie zu ungeduldig ist. Ihr dauert das zu lange über einen Verlag ihr Buch auf den Markt zu bringen.

Anschließend kam gleich Marah Woolf, die in dem Vortrag „Mit Amazon unabhängig publizieren“ ihre Erfahrungen mit Create Space geschildert hat. Das war sehr interessant und keineswegs eine reine Werbeveranstaltung für Amazon. Marah Woolf hat auch erzählt, wie sie so schreibt und arbeitet. Aber auch, was man bei Create Space zu beachten hat, wie sie dazu gekommen ist etc und was sie Anderen rät, die den gleichen Weg einschlagen wollen.

Und nach einem kleinen Imbiss zwischen durch, gings weiter. Erst mit „Du kommst hier nicht rein! Self-Publisher und der Handel“
Hier haben sowohl Self-Publisher wie Buchhändler ihren Standpunkt vertreten. Es ist wohl eher die Ausnahme, dass Seld-Publisher wie Dany R. Wood mit ihrer, ich nenne es vielleicht mal Naivität, es schaffen ihr Buch in Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel zu bekommen.
Und kleine Läden, haben gar nicht die Stellfläche alle Bücher, die Amazon anbietet, auszustellen und müssen sich gegen Tankstellen und Papierlädchen durchsetzen, die ebenfalls Bücher vertreiben, wie Martina Bergmann berichtete, die eine kleinen Buchhandlung betreibt.
Dann habe ich mir noch den Vortrag „Rechtliche Frage rund ums Self-Pubslihing“. Dieser Vortrag war sehr gut, weil man direkt Fragen stellen konnte und es daher eigentlich kein Vortrag war. Mich interessierte vor allem die Frage wie es mit Songtexten in Büchern aussieht, weil ich eigentlich einen in meinem Buch zitieren möchte. Die Antwort aus dem Zitatrecht lautet: Wenn der Songtext in einer Beziehung zum Text steht und nicht nur reines Schmuckstück ist, müsste er einer Prüfung standhalten. (Bitte mich nicht darauf festnageln, so habe ich mir das gemerkt) Z.B. geht es, wenn die Protagonisten mitsingen oder sich über den Text unterhalten. Susanne Barwick vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. bezog sich auf ein Urteil wonach ein Theaterstück in einem anderen Theaterstück erlaubt ist. Auch die Frage ob Markennamen genannt werden dürfen bejahte sie. Der Protagonist darf BMW fahren und Harry Potter lesen.
Und zum Schluss des Donnerstages war ich noch recht kurz auf der Virenschleuderpreisverleihung und habe mir zumindest noch angesehen, wer in den drei Kategorien gewonnen hat.

Freitag, das muss ich zugeben, war ich schon ziemlich erledigt. Ich hatte aber einen Termin mit meiner Lektorin, so dass ich auf jedenfall noch mal hin musste. Und so habe ich mir vorher noch den Vortrag „Nele Neuhaus über ihre Anfänge als Self-Publisherin“ anghört und nachher. Nele Neuhaus Geschichte kannte ich im Grunde aber schon. So dass ich hier nicht viel neues mitgenommen habe. Was ich noch nicht wusste war, dass sie am Anfänge jemanden engagiert hat, der bei Lesungen aus ihrem Buch liest, weil sie sich das nicht getraut hat!

Komischerweise hatte ich mir bei „Selfmarkting für Autoren im Social Web“ mehr erhofft. Alle Tipps beherzige ich schon. Vor allem, dass es am besten ist für jede Social Media Plattform etwas anders zu posten, weil es sich ja sonst nicht lohnen würde, überall dem Autorejn zu folgen. Die beiden Damen von Bilandia stellten dann noch ein paar positive Beispiele vor, wie z. B. Zoe Beck. An der großen Zuhörerschar an diesem Freitag und auch an den Tagen davor, aber am Freitag war es am vollsten, konnte man erkennen, dass das Thema Self-Publishing sehr viele Leute beschäftigt. Ich musste auch feststellen, dass ich mittlerweile sehr viel über das Thema weiß, im Gegensatz zu einigen anderen, die wirklich noch ganz am Anfang stehen oder einfach nicht weiter wissen, nach dem Motto: Ich habe ein Manuskript in der Schublade und weiß nicht weiter. Nächstes Jahr werde ich mir weniger Vorträge in diesem Bereich anhören, und mehr aus dem Bereich des zukünftigen Publikationswesens. Das wollte ich schon dieses Jahr eigentlich, vor allem hätte mich hier der Bereich des Enhanced E-Books interessiert. Doch bei den ungefähr 1000 anderen Vorträgen und Aktionen, musste man sich zwangsläufig entscheiden. Vor allem auch aufgrund der Wegstrecken auf der Messe. Unmöglich bis 13 Uhr einem Vortrag in Halle 3 zu lauschen und um 13 Uhr dem nächsten Vortrag in einer anderen Halle.

Besonders gefreut hat mich, dass ich auf der Buchmesse den ein oder anderen persönlich ansprechen konnte. Emily Bold und Marah Woolf habe ich schon mal meine Visitenkarte und Postkarte in die Hand gedrückt und sie waren ganz beeindruckt, wie professionell ich darin schon bin. Außerdem habe ich ein paar Beziehungen aufgefrischt. z. B. zu Norsin Tancik von Bilandia. Die ich bei meinem ersten Pub’n’Pub in Frankfurt kennen lernen durfte.

Aber das Fazit ist, dass es mega interessant war und ich mir nächstes Jahr auf jeden fall wieder ein paar Tage Urlaub nehmen werde.

Fotos von der Buchmesse gibt’s auf meinem Pinterest Account.

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