Ist ein Text jemals fertig?

Obwohl ich gerade dabei bin meinen Text bei Create Space hochzuladen, fragt man sich immer, ob der Text fertig und fehlerfrei ist. Habe ich alle Rechtschreibfehler gefunden? Sollte ich die eine Szene noch mal ändern? Versteht man was ich sagen möchte und ist es nachvollziehbar? Ab wann muss man loslassen und den Text ruhen lassen? Wie sehr kann man einen Text überhaupt noch verbessern oder verschlechtert man ihn eher?
Die ersten Worte zu Moonwitch schrieb ich in 2009. 2012 begann ich Verlage anzuschreiben und 2013 schließlich habe ich mich fürs Self-Publishing und Crowdfunding entschlossen. Da war der Text auch schon mal „fertig“. Dann habe ich mein Buch lektorieren lassen. Zwei Durchgänge haben wir gemacht und für einige Szenen sogar einen dritten. Das hat ein dreiviertel Jahr gedauert. Ich habe den Text nach jedem Durchgang gelesen. Ganz zum Schluss haben mein Freund, meine Schwester und eine Freundin auch noch mal gelesen. Und nach dem Satz musste ich auch nochmal alles lesen und habe da auch noch Fehler gefunden. Leider teilweise auch durch den Setzter verursachte Leerzeichen die gefehlt haben oder zu viel waren. Und selbst nach dem Hochladen habe ich noch so blöde Fehler gefunden wie Kapitel 54 ist eigentlich Kapitel 52! Also die Kapitelüberschrift stimmte nicht.
Ich habe also insgesamt schon sehr lange auf den Tag hingearbeitet an dem ich mein Buch endlich in Händen halten darf. Ich war seeeehr geduldig und habe mir immer gesagt: „Gut Ding will Weile haben.“ Aber irgendwann will man es dann doch einfach fertig haben und muss seinen Text loslassen und voran schauen. Zum einen weil es ja noch weitere Bücher von mir geben soll und zum anderen weil auch ich auch in Verlagsbüchern Fehler finde.
Am Ende fragt man sich sowie, ist das richtig geschrieben, trennt man das wirklich so, kommt hier nicht noch ein Komma? Und du fängst an alles zu googeln. Das Problem dabei ist die deutsche Rechtschreibreform. Du kannst weh tun schreiben oder wehtun. Es gibt selten etwas Eindeutiges wie ich finde.
Wahrscheinlich kannst du ‚zig Durchgänge machen und noch immer tun sich Verbesserungsmöglichkeiten auf.
Doch nun ist es endlich so weit, ich werde „Moonwitch – Liebe zwischen Licht und Schatten“ auf die Menschheit loslassen!

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2 Kommentare

  1. Ich befürchte, ein Text dieser Länge ist nie ganz fertig. Selbst wenn Du jetzt völlig zufrieden sein soltest, wirst mit Sicherheit, wenn Du Dein Buch in 2-3 Jahren noch mal liest, noch etwas finden, was du dann anders gelöst hättest. Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.
    Die Rechtschreibreform macht nichts leichter. Die habe ich gefressen. Ich schreibe aktuell für einen kleinen Zeitschriftenverlag und weiß daher, wie frustrierend es ist, wenn man etwas nachschaut und dabei rauskommt, dass die Schreibung fast schon willkürlich ist (gerade heute erst: Fantasie/Phantasie, Fotografie/Photographie usw. Nerv!)
    Dennoch bin ich erstaunt (erschreckt?) wie lange die Bearbeitung letztendlich dauert. Ich kann mir kaum vorstellen, wie erleichtert Du sein musst, nach all der Arbeit endlich einen Schlussstrich ziehen zu können 😀
    Anyway! Ich bin auf jeden Fall schon total gespannt.

    1. Ich glaube ich habe so lange gebraucht, die Anmerkungen der Lektorin einzuarbeiten, weil ich vorher noch nie so etwas gemacht habe. Man ist am Anfang ja doch etwas misstrauisch und auch überfordert. (Das versteht man nicht?, Daran hat die Lektorin etwas rumzumäkeln? Aber die Szene war doch so toll!) Darauf muss man sich erst mal einlassen und Vertrauen fassen zur Lektorin. (Mmm, ich sollte einen Artikel darüber schreiben..) Und dann war ich immer so unentschlossen, bin nämlich Waage, und konnte mich dann nie entscheiden, was ich mit der Anmerkung mache, da manches ja auch nur Empfehlungen waren. Naja, beim nächsten Buch gehts auf jedenfall schneller, habe ich die Hoffnung und den Ansporn!

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