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Die erste VIP Autorenkonferenz auf der Frankfurter Buchmesse

Kurz vor dem Buchmessebeginn in Frankfurt bin ich über die Veranstaltung der 1. VIP Autorenkonferenz gestolpert, die der Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e. V. gemeinsam mit der Buchmesse veranstaltete. Ich stand der Veranstaltung von Anfang an etwa skeptisch gegenüber, ob sie mir als bereits veröffentlichte Autorin überhaupt noch etwas bringt und ob ich noch etwas mitnehmen kann. Für den Preis von 30 Euro wollte ich dem aber eine Chance geben, da die Veranstaltung auch unter dem Motto „Vom Schreiben leben“ stand. Und da ich genau das in Zukunft einmal möchte, habe ich mir auf den letzten Drücker eine Karte gesichert.

Um 11 startete die Konferenz mit

Pia Cailleau (Carlsen Impress): „Welches Verlagsmodell taugt für welchen Autor?“


Frau Cailleau stellte die drei Möglichkeiten vor 1.Großverlag 2. Selfpublishing, 3. Digitales Imprint.
Mit letzterem habe ich mich noch nicht so genau beschäftigt, daher interessierte mich dieses am meisten. Gut war auch der Überblick über die Tantiemen.


Es war ein Vorteil, dass Frau Cailleau zwei digitale Imprints eines Großverlages leitet. So konnte sie alle Seiten beleuchten. Im Anschluss hagelte es Fragen. Die doch Zeit ließ irgendwann keine mehr zu.
Sie setzte das Niveau der Vorträge hoch an und ich hoffte, dass es so weiter ging.
Es ging Schlag auf Schlag und sofort folgte der nächste Vortrag von

Melanie Müller (Bonnies Buchemotion): „Tipps für den Umgang mit Buchbloggern“

ich hatte von dem Blog noch nie etwas gehört und das
Kontaktaufnahme Autor Buchblogger
Ich konnte nicht wirklich etwas Neues mitnehmen, denn natürlich sehe ich mir die Blogs an, die ich anschreibe. Ich schreibe sie höflich an und recherchiere den richtigen Namen desjenigen, der den Blog betreibt.

Danach gab es eine knappe 30 minütige Mittagspause, denn anschließend sollte der Votrag mit

Sebastian Fitzek (Droemer HC): „Tipps vom Bestsellerautor für junge Autoren und dem Umgang mit Kritik“

starten.

Das Zugpferd der ganzen Veranstaltung, möchte ich mal sagen. Und obwohl, der Beitrag von Sebastian Fitzek nur knappe 25 Minuten dauerte, weil er zwischen Messeterminen nur kurz Zeit hatte, so habe ich von ihm doch am meisten mitgenommen:
Sebastian Fitzek hat das Problem erkannt: Nur mit einer großen Auflage wird man #Bestsellerautor. Aber wenn man kein Bestseller Autor ist, bekommt man keine große Auflage.
Außerdem sagt er, wir sollen uns immer an den Moment erinnern, als wir anfingen zu schreiben und unsere Zielgruppe noch nicht kannten, außer der eigenen Mutter. Bedeutet: Wir sollen nicht schreiben, was gerade aktuell gesucht wird. In der Berufswahl haben wir uns ja auch das ausgesucht, was wir machen möchten. Fitzek wäre sonst beinahe Historischer Romanautor unter dem Namen Sabrina Fitzek geworden.
Er sagt aber auch, dass nicht nur #Autoren Kritikern ausgesetzt sind, sondern wir alle durch das Internet und Social Media bewertet werden können.
Schreiben sollte persönlicher Ausdruck sein und sich nicht durch schlechte Kritiken und die Meinungen anderer beeinflussen lassen.
Herr Fitzek verschwand genauso schnell wieder, wie er gekommen war und es ging sofort weiter mit

Natalja Schmidt (Droemer Knaur): „Informationen über den aktuellen Stand auf dem Buchmarkt aus Sicht eines Großverlages“


Frau Schmidt hat eine angenehme ruhige unaufgeregte Stimme, die von der Arbeit ine einem Verlag berichtete. Ich erinnerte mich an mein Prakikum beim Campus Verlag, bei dem ich auch unaufgefordert eingesandte Manuskripte wälzte. Dazu teilweise noch auf englisch. Das hatte ich schon fast vredrängt.

Kristina Langenbuch (Weiß & Langenbuch Literaturagentur): „Manuskriptvermittlung über Agenten“

Frau Langenbuch hat sich extra Zeit genommen und kam aus der Halle, in der die Rechte verkauft werden, zu uns. Der Vortrag war sehr gut und Frau Langenbuch hat alles, was ich zu diesem Thema wissen wollte beantwortet. Wenn man an einen großen Verlag publizieren möchte, dann braucht man einen Agenten. Anders kommt man dort nicht unter.
Der Vertrag bei Ihnen geht über ein Jahr, in dem sie versuchen dein Manuskript zu verkaufen. Doch auch danach bleibt man bei der Agentur, wenn man möchte und der Vertrag wird verlängert. Filmrechte vertreiben sie nicht. Dass schaffen sie von den Kapazitäten nicht.

Cally Stronk, Autorin: „Autoren- und Buchmarketing: Die Zielgruppe im Visier“

Ich hatte auch von dieser Autorin vorher noch nie etwas gehört. Cally Stronk ist Kinderbuchautorin und ich würde sie eher als Entertainerin bezeichnen. Sie kommt zu Lesungen immer mit ihrer Ukulele, die sozusagen hr Markenzeichen ist. So etwas zuzulegen, rät sie auch anderen Autoren als Wiedererkennungswert. Ich bin noch am überlegen, was mein Markenzeichen werden könnte…
Außerdem bin ich nicht wirklich so eine Entertainerin, die vor Publikum singt. Sie hatte gut Ideen bezgl. des Marketings für ihre Bücher, aber mit einem Verlag ist manchmal alles einfacher und günstiger, z. B. geht es in einem ihrer Kinderbücher um Bienen. Also hat sie als Goodies Honig mit ihrem Etikett bedruckt. Die Bienen dazu wohnen sogar auf ihrem Haus. Anfängern rät sie erst mal bei Papiergoodies zu bleiben, da das kostengünstiger ist.

Regina Vogel (RV Verlagsvertretung): „Wie kommen die Bücher in den Buchhandel?“

Ich bin bis zum Schluss geblieben und habe mir auch den letzten Vortrag angehört, der leider auch der schlechteste war. Frau Vogel konnte nicht sagen, wie Selfpublihser Bücher in de Buchhandel bekommen. Sie arbeitet ausschließlich mit Verlagen zusammen und auch wie man Buchhändler anspricht konnte sie uns nicht verraten. Das ganze Geschäft beruhe auf einer Vertrauensbasis, die man sich über Jahre erarbeitet hat. Das war etwas Schade. Gegen 18 Uhr endete die Veranstaltung.

Fazit:

Ich hatte mir schon gedacht, dass die erste VIP Autorenkonferenz nicht wirklich viel neues bringt und so war es leider auch. Leute, die schon ein Buch veröffentlicht haben, der Suchmaschine Google fähig sind und Recherche betreiben, nützen solche Veranstaltungen kaum. Für den Preis von 30 Euro war es allerdings eine gute Veranstaltung. Frühbucher hätten 20 gezahlt, Vereinsmitglieder sogar nur 10. Dieses 7 Stunden lange Frontalvorträge anhören, war allerdings sehr anstrengend, wenn man das nicht mehr gewöhnt ist. Dazu noch nur eine größere Pause nach zwei Vorträgen, ansonsten nur mal 5 Minuten Pause, nach studenlangem Sitzen, in einem Raum bei der Messe.
Vieles hatte leider nichts mit „Vom Schreiben leben“ können zu tun. Ich werde nicht noch mal auf solche Vernstaltungen gehen, so geht es auch meinen Mitstreitern, die ich dort kennenlernte. DER BVjA war ambitioniert und für Menschen mit einem Manuskript in der Schublade kann ich solche Veranstaltungen empfehlen. In Leipzig gibt es die Autorenrunde. Dort war ich auch schon zu Gast.

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