Mit einem Kleindkind auf der Frankfurter Buchmesse
Dieses Jahr war ich zum ersten Mal mit einem Kleinkind auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs. Ich nehme meinen Sohn gerne überall mit hin. Das ist anstrengend, aber wozu habe ich Kinder, wenn sie dann ständig bei Oma sind. Als die Krippe dann noch verkündet hat, dass sie exakt die Tage zur Buchmesse zu hat, war klar: Mein Sohn begleitet mich an einem Tag. Wegen diverser Termine etc. fiel die Entscheidung dann auf den Donnerstag. Optimaler wäre MIttwoch gewesen, denn da ist es einfach am leersten und man kommt auch mit Kinderwagen gut durch die Gänge. Am Besucherwochenende würde ich das keinem Empfehlen, da kommt man schon ohne Kinderwagen kaum durch die Gänge.
Wir haben eine halbe Stunde Anfahrt mit der S-Bahn und müssen einmal in die U-Bahn umsteigen, ein Abenteuer für sich. Noch nehme ich auf jedenfall den Kinderwagen mit, auch wenn das einiges nochmal verkompliziert, z. B. das Wechseln der Ebenen, um zu den richtigen Gleisen zukommen. (Wir können jetzt super Rolltreppe fahren mit Kinderwagen und Kind!) Es sei dazu gesagt, dass ich fast immer helfende Hände gehabt hätte, wenn ich sie gewollt hätte.
In den Messehallen geht der Trubel dann richtig los. Es gibt ultraviel zu sehen. Das hat mein Kind erst mal eingeschüchtert und er wollte weder die neuen Toniebox Kopfhörer ausprobieren, noch den Tip Toi Stift mal ausprobieren. Aber bei den Polizeibüchern ist er dann warm geworden. In den Hallen herrscht subtropisches T-Shirtwetter, draußen dieses Jahr frische Herbstluft. An und Ausziehen gehört zur Buchmesse dazu. Praktischerweise verstaut man einfach alles im Kinderwagen. Allerdings ist man dann auch hier auf Rolltreppen oder Aufzüge angewiesen. Letzteres habe ich übrigens auch nicht gesehen und nicht benutzt.
Essen gibt es dort jede Menge zu kaufen, allerdings draußen. Wir htten Glück mit dem Wetter. Es war trocken geblieben. Freitags war hingegen alles nass. Leider waren die Pommes viel zu salzig! Noch salziger als beim gelben M und das soll schon was heißen. Zu Trinken habe ich selbst mitgeschleppt, dann hat man wiederverschließbare Flaschen und immer was dabei.
Gut zu wissen
Da ich schon öfter auf der Buchmesse war, war ich vorher nicht nochmal auf der Website der Messe um mich vielleicht über einiges zu informieren. Im Nachhinein hatte ich dann aber im Zuge der Recherche für diesen Artikel noch folgendes gelesen:
Familien mit Kindern sind eine Fokusgruppe des Projektes „Frankfurter Buchmesse für Alle“ zum Abbau von Barrieren auf dem Messegelände. Für sie führen wir dieses Jahr ein Armband ein, auf das alle Eltern den Namen des Kindes und ihre Handynummer notieren können. Sollte ein Kind dann auf dem Messegelände seine Familie aus den Augen verlieren, kann schnell geholfen werden. Die Bänder werden an allen Eingängen ausgehändigt.
Homepage de Frankfurter Buchmesse
Ich hatte meinem Kind auf Vorschlag meiner Mutter und mit viel Beifall meines Mannes, seinen Namen und meine Handynummer auf eine Karte geschrieben und immer wieder versucht, dem Kind um den Hals zu hängen. Fand er aber nicht so toll und hat es immer wieder ausgezogen. Auf so ein Armbänchen wurde ich allerdings am Eingang nicht angesprochen. Vielleicht teste ich das nächstes Jahr nochmal aus.
Worauf wir auch noch angewiesen sind, sind Wickeltische. Um es kurz zu machen: Ich war zu faul nach so was zu suchen. Gesehen habe ich gleich nach dem Eingang einen. Aber ob sich auch welche direkt bei den Hallen befinden, weiß ich nicht. Auf den Damentoiletten gab es so was nicht und Schilder habe ich auch nicht gesehen. Ist ja manchmal bei den BehindertenWCs dabei. Ich habe es mir einfach gemacht und im Kinderwagen auf der Toilette gewickelt. Übrigens musste mein Kind immer samt Wagen vor der Toilette warten. Es ist also ratsam, wenn man vielelicht zu zweit hingeht, so dass immer einer das Kind und den Wagen im Auge hat, während man selbst mal kurz abkömmlich ist.
Zu guter Letzt
Die Buchmesse ist ein tagesfüllendes Programm. Wir waren glaube ich vier oder fünf Stunden unterwegs. Haben den Mittagsschlaf ausgelassen und während ich die ganze Zeit zu Fuß unterwegs war, hat mein Kind die meiste Zeit im Wagen gesessen, weil es ihm dann doch zu trubelig war. Und während ich also am Ende des Tages am Ende war und ich das eigentlich auch von meinem Kind dachte, war der noch so aufgekrazt, dass er nicht einschlafen konnte. Als ich meinen Sohn dann aber abends im Bett gefragt habe, was er am besten fand, da antwortete er: „Die Bücher!“
Puh, also alles richtig gemacht, würde ich sagen. Ich dachte es schon, es war die Brücke über die Wasserspiele oder der Krankenwagen. Oder die Polizisten, die über die Buchmesse laufen.
Die Buchmesse mit noch kleineren Kindern zu besuchen, würde ich nicht empfehlen. Ab drei haben vermutlich alle etwas von diesem Erlebnis.
TIPPS:
Durch die Halle 3.0 schlendern, hier sind alle Kinder- und Jugendbücher ausgestellt.
- Am Stand der Toniebox neue Tonies probehören.
- Leo Lausemaus oder den Maulwurf in Überlebensgroß streicheln. Maskottchen laufen immer irgendwelche rum oder stehen als Plüschtier an den Ständen. Die Mainzelmännchn haben wir leider nicht gefunden. Und um Darth Vader habe ich lieber mal nen Bogen gemacht.
- Am Stand von Carlsen und Nelson ein Pixibuch ergattern.
- Irgendwo Gummibärchen abstauben, z. B. am Stand von „Wir machen Druck“
- Natürlich gaaanz viele Bücher anschauen und auf die Weihnachtswunschliste setzen
Titelfoto: Frankfurter Buchmesse
https://www.buchmesse.de/highlights/frankfurt-kids